WIE GEHT MAN MIT FAKE NEWS ÜBER DAS UNTERNEHMEN UM? MAINZER STUDIE LIEFERT PRAXISTIPPS.
Fake News drohen jeder Person – ob Marke, Organisation oder Individuum. Das Institut für Publizistik der Uni Mainz veröffentlicht seine Forschungsergebnisse zu diesem Thema. Hier erfährst du, wie du dich bei schädigenden Falschinformationen korrekt verhältst.
Fehlinformationen, Propaganda, Lügen und Betrug gab es bereits vor dem Aufkommen von Plattformen wie Facebook und Instagram oder Bewertungsportalen. Der Unterschied zu damals ist der wachsende Einfluss der sozialen Medien und alternativer Informationskanäle auf die Qualität und Schnelligkeit der online verbreiteten Inhalte – darunter auch Fake News. Die Verbreitung irreführender oder falscher Informationen ist heute ein heißes Thema im B2B-Kontext. Der korrekte Umgang damit bildet eine große Herausforderung, nicht nur für Journalist:innen, Politiker:innen und Behörden, sondern auch für Unternehmen. So fielen beispielsweise einem BBC-Bericht zufolge die Aktien des französischen Bauunternehmens Vinci um mehr als 18 Prozent, nachdem eine gefälschte Pressemitteilung verkündete, das Unternehmen würde seine Bilanzen berichtigen und seinen Finanzchef entlassen.
Ein weiteres Beispiel sind Fake Accounts auf Twitter. Die Ankündigung, Insulin sei jetzt kostenlos, gepostet von einem Fake Account mit dem Logo des Pharmaunternehmens Eli Lilly und einem blauen Haken für einen verifizierten Account, hatte dramatische Auswirkungen auf den Insulinhersteller. Die virale Mechanik der Twitter-Algorithmen sorgte dafür, dass der Aktienkurs um fast 5 Prozent abstürzte. Auch die Wertpapiere der Konkurrenten Novo Nordisk und Sanofi verzeichneten sinkende Kurse.
Laut jüngst durchgeführten Studien wurden mehrere Unternehmen, darunter Nike, Samsung und Coca-Cola, Opfer von Falschmeldungen aufgrund von häufig geteilten Lügengeschichten in sozialen Netzwerken. In einer im Dezember 2022 veröffentlichten Kommunikationsstudie fokussierte sich ein Forscherteam um Prof. Dr. Thomas Koch, Professor für Publizistik an der JGU Mainz, auf die Auswirkungen von wiederholten Korrekturen von Fehlinformationen auf das Vertrauen gegenüber einer Organisation.
Die Korrektur von Fehlinformationen ist eines der wichtigsten Instrumente zur Minderung der negativen Folgen für ein Unternehmen. Im Falle einer häufigen Veröffentlichung von Korrekturmeldungen von Desinformationen gehen die Wissenschaftler:innen von einer negativen Auswirkung der wiederholter fehlerhaften Inhalte auf die Leser:innen aus. Das heißt, dass die Studienteilnehmer:innen, die mehrfachen Korrekturen ausgesetzt waren, die dahinter verborgene persuasive Absicht erkannten, wodurch die insgesamt positive Wirkung der Korrekturinhalte verloren ging.
Auf Basis ihrer Forschungsergebnisse geben Prof. Koch und sein Team betroffenen Organisationen und Unternehmen konkrete Handlungsanweisungen:
• Fake News zu bekämpfen gehört zur gesunden Krisenmanagementstrategie einer jeden erfolgreichen Organisation.
• Setze die Korrekturen von Fehlinformationen sparsam ein.
• Führe die Fake-News-Korrekturen mit Bedacht durch.
Bei Interesse an einem tieferen Einblick in die wiederholten Korrekturen von Fehlinformationen und deren Einfluss auf deine Marke lies die Gesamtstudie: tandfonline.com
(05.05.2023/MAKO)
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