MASTODON ALS
DEZENTRALISIERTE
TWITTER-ALTERNATIVE

Unsere PR-Kollegin Margaryta hat sich kritisch mit der deutschen Twitter-Alternative Mastodon auseinandergesetzt. In ihrem Kommentar nimmt zu Stellung zum Twitter-Exodus und seinen Hintergründen. 

Unabhängig davon, ob Sie ein Twitter-Nutzer:in sind oder nicht – sicherlich sind Sie gespannt auf Elon Musks nächsten Schritt. Was ist die nächste große Internetfehde, die er aufgreifen wird? Seine jüngste ist der Konflikt mit Substack. Das Newsletter-Unternehmen hat eine neue Funktion für seine Website und App angekündigt, die Musk als zu ähnlich zu Twitter empfand. Der Twitter-Inhaber griff Substack an, indem er vorübergehend Links zu seiner Webadresse sperrte und die Twitter-Suche nach Substack und seinen Links verdeckte. Der Elon Musk’sche Managementstil ist also durch impulsive Entscheidungen stark geprägt. Nehmen Sie zum Beispiel das weltberühmte Twitter-Logo. Vor einigen Wochen, als Sie sich in Ihr Konto eingeloggt haben, wurde Ihnen der vertraute Vogel nicht mehr angezeigt. Stattdessen hat Sie ein Bild von Doge begrüßt, das für eine Peer-to-Peer-Kryptowährung steht. Als mögliche Alternative zu Musks Mikroblogging-Plattform haben wir das Netzwerk „Mastodon“ entdeckt, welches sich durch seine dezentrale Natur auszeichnet. Das heißt, Mastodon bestehe aus etwa > 8.000 individuellen Servern, welche von verschiedenen Organisationen oder Einzelpersonen betrieben werden, wobei die Moderationsrichtlinien von jeder einzelnen Moderationsgruppe festgelegt werden. Sie als Nutzer:in sind dann auf keinen einzigen Server beschränkt und dürfen Individuen von anderen Servern folgen, den Server wechseln oder sogar ihren eigenen erstellen. Auf Mastodon veröffentlicht man die sogenannten „Toots“ anstelle von „Tweets“ mit einer Begrenzung von 500 Zeichen pro Beitrag. Es ist möglich, Bilder, Videos oder Audiodateien anzuhängen, und Beiträge auch nach der Veröffentlichung zu bearbeiten. Auch hier werden Hashtags verwendet, um anderen dabei zu helfen, Inhalte zu finden. Im Vergleich zu Twitter ist Mastodon benutzerfreundlicher, da es den Nutzer:innen ermöglicht, alternativen Text für Medien hinzuzufügen, um die Barrierefreiheit für sehbehinderte Menschen zu ermöglichen. Darüber hinaus erlaubt Mastodon die Verwendung von Content-Warnungen und Tags, um empfindliche, grafische oder potenziell auslösende Inhalte bei der Veröffentlichung oder beim Teilen eines Beitrags zu kennzeichnen. Es ist zwar nicht verpflichtend, aber viele Mastodon-User:innen werden Sie im Kommentarbereich daran erinnern, alternative Texte und Content-Warnungen für Bilder hinzuzufügen, welche als verstörend empfunden werden könnten. Es gibt auch einige Mastodon-User:innen, die sich dagegen entscheiden, Content-Warnungen zu verwenden, da sie dies als unnötige Selbstzensur und Hindernis für die Verbreitung von Wahrheit betrachten. Ein Beispiel hierfür könnten explizite Kriegsbilder sein.

Aus einem Blogbeitrag des deutschen Plattformgründers Eugen Rochko geht hervor, dass Mastodon in wenigen Wochen um das Achtfache gewachsen ist: von rund 300.000 Nutzer:innen im Oktober 2022 auf 2,5 Millionen im November 2022. Der 30-jährige Rochko wuchs in einer jüdischen Familie in Russland auf und kam im Alter von elf Jahren nach Deutschland. Eine weitere Anmeldungswelle war zu verzeichnen, als Musk die meisten Twitter-Angestellten nach der Plattform-Übernahme entlassen hat. Mastodon hat mittlerweile monatlich über 2,5 Millionen aktive Mastodont:innen auf 8.600 Servern. Ähnlich wie bei der Subtrack Twitter-Suche erhalten die Nutzer:innen eine Warnmeldung, sollten Sie versuchen, Links zu ihren Mastodon-Servern auf Twitter zu teilen. Die Twitter-Warnung weist darauf hin, dass die Website potenziell schädlich sein könnte. Um sich bei Mastodon anzumelden, besuchen Sie /

joinmastodon.org und wählen Sie den „Server“-Link oben auf der Seite aus, um den Server auszuwählen, für den Sie sich anmelden möchten. Sie haben die Möglichkeit, nach Thema und/oder Sprache zu suchen. Je nach Server können Sie entweder sofort beitreten oder müssen sich auf Wartelisten eintragen.

(05.05.2023/MAKO)